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Proschek Willi Telefon: 09092 9690-49

Stadtarchiv Wemding

Das Stadtarchiv ist die zentrale städtische Fachdienststelle für alle Fragen zu Daten und Ereignissen der Geschichte Wemdings - ein Eckpfeiler der kommunalen Kulturarbeit.

Als organisch erwachsener Datenspeicher der Vergangenheit, der nicht zum Zwecke der Archivierung entstand, ist das Archiv dauernde Verwahrstelle für das Schriftgut vergangener Zeiten; ständig ergänzt durch Abgaben aus den Registraturen der AGs der Verwaltung sowie eigene Sammlungstätigkeit für nachfolgende Generationen.

Die Geschichte des Stadtarchivs Wemding

Der Begriff "Archiv" (griech. archaion) bezeichnet eine Verwahrstelle von Verwaltungsschriftgut - die Überreste früherer Gerichts-und Verwaltungstätigkeit sind demzufolge Archivalien. Mit der Ordnung des Wemdinger Stadtarchivs, das vormals im Obergeschoss des Rathauses untergebracht war, begann 1903 der königliche Kreisarchivar O. Geiger in Neuburg a. d. Donau. Inhaltlich wurde der überwiegende Bestand in die drei Hauptgruppen städtische und fremde Urkunden (älteste von 1344), Akten sowie Gemeinde- und Stiftungsrechnungen (ab 1599) gegliedert, d. h. systematisch geordnet, registriert und in Repertorien (= Findbücher) erfasst. Diese Arbeiten waren schon einige Jahrzehnte zuvor in Folge von Kreisarchivar Dr. Mayerhofer sowie Gymn. prof. Dr. Grund begonnen worden. Speziell über den Bestand an unsortierten Akten (= Kompositionseinheiten) existierten zudem zwei Verzeichnisse eines Lehrers Reischenbeck aus den Jahren 1886/87, die jedoch nur fortlaufende Nummerierungen enthielten.

Wesentlich ist zudem, dass zahlreiches Aktengut nicht zur Kenntnis Geigers nach Neuburg gelangte, weil es ungeordnet und wenig klimastabil in anderen Räumlichkeiten ausgelagert war. 1920 wurde auf Betreiben von Gymn. prof. Joseph Schneid (gest. 1926) ein 47 m2 großer Raum im Rathaus als neues Archiv entsprechend hergerichtet, das zunächst sämtliche Akten bis 1870 aufnehmen konnte, wobei die darüber hinausgehenden Bestände unter dem Titel "Registratur“ in einem weiteren Raume aufgestellt wurden. Das Geiger'sche Repertorium wurde von Schneid beibehalten und durch einen Nachtrag der übrigen Bestände mit jew. Neuzugängen ergänzt, wodurch sich nunmehr zwei Abteilungen mit den Nummern 1 bis 1307 bzw. 1308 bis 1676 ergaben. Danach wurden die Bestände erst 1956 durch Anerbieten des Neuburger Archivrates Dr. Neblinger kurzzeitig weiter gesichtet, gruppiert und Aktengut zur Einstampfung ausgeschieden.

Nach längerem Brachliegen der Arbeiten wurde schließlich 1964 Stadtrat F. Dinnebier beauftragt, die kontinuierliche Ordnung der Archivalien weiterzuführen, wobei diese Tätigkeit dann vom Spitalangestellten A. Vogel fortgesetzt wurde. 1987/88 zog das Stadtarchiv anlässlich der Rathaussanierung ins Erdgeschoss des Verwaltunggebäudes (gegenüber Haupteingang) um, was auch eine systematische und langwierige Neuordnung der Bestände zur Folge hat. In dem Zusammenhang wurden auch bestimmte Akten aussortiert sowie mit den archivierten Zeitungsbänden in einem dafür hergerichteten zweiten Raum ausgelagert.

Das nichtstaatliche, weltliche Archiv Wemdings gehört als Kommunalarchiv organisatorisch nach der Einteilung des bayerischen staatlichen Archivwesens von 1837 zu Neuburg a. d. Donau, das für Schwaben und Neuburg zuständig ist.

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