Städtebauförderung

10 Jahre Städtebauförderpogramm „Aktive Stadt- und Ortsteilzentren“ in Wemding im Jahr 2020. Welche sinnvollen Projekte mit dem staatlichen Förderprogramm bisher verwirklicht werden konnten.

Mit finanzieller Unterstützung durch das Programm „Aktive Stadt- und Ortsteilzentren“ konnten auch in Wemding in den vergangenen zehn Jahren zahlreiche Projekte angestoßen und umgesetzt werden. Bürgermeister Dr. Martin Drexler bilanziert: „Dies ist wirklich ein gelungenes Beispiel, wie aus Steuergeldern des Bundes Maßnahmen angegangen werden, die Verbesserungen für die Bürger vor Ort bringen.“ Dabei seien es nicht nur Großprojekte, die in Wemding gefördert wurden. „Gerade auch kleinere Ideen, die den Alltag etwas einfacher oder angenehmer machen, konnten wir bei uns in gemeinsamer Arbeit umsetzen“, freut sich Drexler. Insgesamt erhielt Wemding dafür bislang rund 745 000 Euro an staatlichen Mitteln. Nachfolgend ein Rückblick, was in der Wallfahrts- und Fuchsienstadt angegangen wurde.

Gleich zu Beginn des Förderprogramms stand eine Großmaßnahme: Die Harburger Straße als wichtige Zufahrtsstraße war 2012 wegen Kanalbauerneuerung und Straßensanierung für über ein halbes Jahr gesperrt. „Um die vor Ort ansässigen Unternehmen zu unterstützen, haben wir ein Baustellen-Management durchgeführt“, erläutert Bürgermeister Drexler. So wurden etwa neben der stets aktuellen Öffentlichkeitsarbeit mehrere Banner aufgestellt, um Kunden darauf hinzuweisen, dass die Geschäfte anfahrbar waren und welche Umleitung gerade aufgrund des Baufortschritts geöffnet ist. „So gelang es, die schwierige Phase während der nötigen Sanierungsphase zu überstehen“, erinnert sich Drexler.

Ebenfalls 2012 startete das Projekt Beschilderung, das in vier Abschnitte unterteilt war: Begrüßungsbeschilderung, Altstadtbeschilderung, Hotelroute und Parkleitsystem. Seitdem werden jährliche Anpassungen vorgenommen, um die Aktualität des Beschilderungssystems zu gewährleisten. Auch die Leerstandszwischennutzung, die gemeinsam mit dem Gewerbeverband kontinuierlich umgesetzt wird, nahm 2012 ihren Anfang. In leeren Schaufenstern können sich Personen, Vereine oder andere Gewerbetreibende präsentieren.

„Eine wesentliche Verbesserung“ habe die Stadt laut Drexler mit der Erweiterung des Parkplatzes im Fuchsgraben erreicht. Diese Maßnahme wurde 2013 als „Impulsprojekt“ im Rahmen des Integrierten Stadtentwicklungskonzepts (ISEK) verwirklicht.

Der Punkt Barrierefreiheit in der historischen Altstadt ist stets aktuell. Mit geförderten Baumaßnahmen zur Errichtung eines fußgängerfreundlichen Belags am Marktplatz wurde im Sommer 2016 begonnen. „Die Arbeiten zielen darauf ab, dass Gehwege fußgängerfreundlich sind und mit Rollstühlen, Rollatoren und Kinderwägen einfacher befahrbar sind“, betont Drexler. In diesem Jahr soll der zweite Abschnitt weiter forciert werden. Mit dem ebenfalls 2016 gestarteten Vorhaben „Digitale Innenstadt“ beabsichtigt Wemding, den modernen Herausforderungen, die sich durch die Digitalisierung für Handel und Tourismus ergeben, aktiv zu begegnen.

Die Stadt profitierte von den staatlichen Zuschüssen auch 2018, als das „Haus des Gastes“ modernisiert wurde. Das markante historische Gebäude erhielt eine Aufwertung des Empfangsraumes, neue Beleuchtungselemente, Schaukästen und Orientierungskarten. Mit der ersten Durchführung des Wemdinger Stadtlaufs landete man einen Volltreffer. Über 600 Teilnehmer starteten bei der gemeinsam mit der Laufgruppe Märchenwald durchgeführten Veranstaltung. Hier wurde die Öffentlichkeitsarbeit gefördert. Schon nach der gelungenen Premiere war klar, dass die Veranstaltung dauerhaft stattfinden soll. „Wemding läuft“, bringt es Bürgermeister Drexler, der auch selbst an den Start ging, auf den Punkt.

Im vergangenen Jahr wurde mit Fördermitteln das 2018 gestartete Projekt „Ertüchtigung Türmerstube für touristischen Betrieb“ weitergeführt und auch die zweite Auflage des erneut sehr gefragten Stadtlaufs unterstützt. Zudem konnte das fünftägige historische Stadtfest „Löwen, Gunst und Gulden“, der absolute Höhepunkt im Veranstaltungskalender 2019, von der Förderung profitieren. Mit Mitteln aus dem Städtebauprogramm entstand auch das neue digitale Kräuterbuch, das beim Frühlingsempfang der Stadt erstmals präsentiert wurde.

Auch zahlreiche Projekte, die womöglich nicht im großen Licht der Öffentlichkeit standen, wurden im Lauf der vergangenen Jahre mit Hilfe der Fördermittel umgesetzt. Dazu gehören etwa: Neue Bänke und Fahrradständer, Aktion „Nette Toilette“, Historischer Rundgang Denkmalorte, Reaktivierung des Taubenbrunnens, Installation E-Bike-Ladestation, Umgestaltung Vorplatz Tourist-Information, technische Infrastruktur Festplatz (Wohnmobilstellplätze), Schaffung öffentlicher Bücherschrank oder auch der spaßige Aktionstag „Betteln gehen“ am Faschingsdonnerstag (mit dem Gewerbeverband).

Im Jahr 2020 läuft die Städtebauförderung in Wemding weiter. Unterstützung erhält zum Beispiel das Programm „Wemding erblüht und schützt“ (mit Pflanzaktion), die Öffentlichkeitsarbeit des Stadtlaufs und ein Aktionstag zum Thema „Ausbildung“ anlässlich der Gewerbeschau im Juli. Für die Bevölkerung von Interesse könnte auch eine Ausstellung zum 10-jährigen Jubiläum des Förderprogramms „Aktive Stadt- und Ortsteilzentren“ sein, die voraussichtlich am Samstag, 16. Mai, dem bundesweiten Aktionstag zur Städtebauförderung, stattfindet.

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