Spatenstich für das neue Feuerwehrhaus

Dienstag, 03. Mai 2022

Nach Jahren der Planungen mit vielen Besprechungen und Sitzungen hat in Wemding nun der Bau eines Millionenprojekts begonnen. Südlich der Altstadt erfolgte der offizielle Spatenstich für das neue Feuerwehrhaus. Dabei zeigte sich, dass das Vorhaben von einer positiven Grundstimmung getragen ist. Bürgermeister Martin Drexler sagte, man sei optimistisch, den Zeitplan einhalten zu können. Ob dies auch bei den Kosten gelingen wird, bleibt angesichts stark steigender Preise fraglich.

Zumindest der Zwischenstand bei den Finanzen ist positiv: Die Hälfte der Aufträge ist vergeben, die Summen liegen im veranschlagten Rahmen. Bis zum Ende dieses Jahres soll der Rohbau samt Dach entstehen, 2023 ist der Innenausbau geplant, und ein Jahr später soll die Feuerwehr dann den modernen Neubau beziehen können. Baureferent Hans-Ludwig Held sprach von „glücklichen Rahmenbedingungen“. Es sei gelungen, trotz kräftiger Kostensteigerungen auf dem Bausektor die Schätzung zu halten. Auch bei der Vergabe weiterer Aufträge wolle man den Markt beobachten, um zum günstigsten Zeitpunkt die entsprechenden Firmen zu verpflichten. Die „Taktik“ bei den Ausschreibungen, wie sie von Wemding in der Vergangenheit schon bei anderen Vorhaben angewandt worden sei, wolle man weiterverfolgen.

Architekt Christoph Heppner (Nördlingen) zeigte sich zuversichtlich, Zeit- und Kostenrahmen halten zu können. Zunächst nimmt die Stadt 5,5 Millionen Euro in die Hand. Am Ende, da ist man sich einig, werden sich die Kosten auf rund neun Millionen Euro summieren – inklusive Außenanlagen. Erleichtert zeigte sich der Bürgermeister, dass die Kommune das Projekt vor dem Auslaufen der KfW-Förderung rechtzeitig auf den Weg gebracht habe. Diese Mittel in Höhe von rund 1,1 Millionen Euro bildeten den größten Zuschuss bei dem Vorhaben. Insgesamt könne die Stadt mit einer staatlichen Förderung von 1,9 Millionen Euro rechnen.

Das neue Feuerwehrhaus sei nötig, weil das aktuelle Gebäude der Wehr im historischen Zentrum im Schlosshof mehr als 50 Jahre alt sei und nicht mehr den heutigen Anforderungen entspreche.

Wie bedeutsam das Projekt für die Wemdinger Wehr ist, betonte im Beisein zahlreicher Mitglieder der Truppe deren Kommandant Christian Brunner-Hauck. Man werde die Wallfahrtsstädter nach der Fertigstellung des Gebäudes wohl im Landkreis um die neue „Wache“ beneiden.

Der Neubau entsteht im Bereich des ehemaligen städtischen Bauhofs südlich der Altstadt. Dort steht durch Zukäufe eine große Fläche zur Verfügung. Der zweigeschossige Komplex, dessen „Alarmzufahrt“ von der Senefelderstraße aus erfolgen soll, wird 73,50 Meter lang, 26,50 Meter breit und 9,40 Meter hoch (Firsthöhe). Die Fahrzeughalle umfasst neun Stellplätze und damit auch Tore.

Mit dem Feuerwehrhaus allein ist es nicht getan. Angegliedert wird ein Heizhaus – eine der Voraussetzungen für die Förderung durch den Bund. Im Außenbereich sind 55 Pkw- Stellplätze vorgesehen, während im ersten Obergeschoss des Gebäudes Schulungs- und Lagerräume entstehen werden. Das Gebäude wird barrierefrei gebaut, also auch mit einem Aufzug ausgestattet. Ein wichtiger Bereich ist der Atemschutz. Dieser habe eine über Wemding hinaus gehende Bedeutung, erklärte Landrat Stefan Rößle. Eigentlich könne der Landkreis für Feuerwehrhäuser keine Zuschüsse erteilen, aber im Fall Wemding doch, „weil wir ganz speziell den Atemschutzbereich unterstützen“. Mit dem Heizwerk sollen künftig auch die Kindertagesstätte St. Marien und der städtische Bauhof mit Wärme versorgt werden. Als Brennstoff sollen Hackschnitzel dienen. Dieses Projekt – ebenfalls eine Millioneninvestition – wird über die Wemdinger Stadtwerke abgewickelt.

Natürlich habe man die Zukunft fest im Blick, erklärte Bürgermeister Drexler. Im Stadtrat seien Überlegungen für die Zeit nach dem Auszug der Feuerwehr aus der Altstadt im Gange, wie das dortige Areal genutzt werden könne. Hier soll auch die Bürgerschaft mit einbezogen werden.

Bildunterschrift: Vertreter des öffentlichen Lebens und der beteiligten Baufirmen versammelten sich in Wemding zum Spatenstich für das neue Feuerwehrhaus.

Foto: Judith Strohhofer

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